(Deutscher Text siehe unten)
In Japan, sake is not simply a drink. There is no shinto ceremony without sake as a offering. No banquet without a cup of the alcoholic beverage. Businesspeople love to spend their end of the work day with sake and snacks in one of the plenty izakaya, small and traditional Japanese pubs which are specialized in serving sake. A bottle of sake is a must have souvenir for tourists to bring home from the land of the rising sun. And that is for a good reason since photographer Matthieu Zellweger states that the culture of beauty is typically for the country. Sake, as a high quality handcrafted product is a perfect example for the care which can be found even within objects of everyday use. The Swiss photographer has visited several sake breweries for his photo series “The Art of Sake Brewing” which provides a unique insight into an age old craft.
We asked Matthieu Zellweger a few questions on the subjects of japan, sake and the special care in making the beverage?
You have travelled to Japan and published several series of photographs about the country. What fascinates you the most about Japan and its culture?
Japan is a fascinating country in general. However, it fascinates in no other aspect more than with the culture of beauty. Even everyday objects are beautiful and much care is put into objects and other products, so that i am impressed at every corner.
Can you remember your first sip of sake?
Yes, very well. It was in a street in Kanazawa and a brewery gave out small bottles – probably a promotion for a new product. I tasted it and i really did not like it. I had the impression it was a drink made out of dust…

What is the difference between sake and other alcoholic drinks more often consumed in the West?
The making of sake is very complex and needs a lot of handcraft. The expertise of the people working in the brewery has a big influence on the taste of the beverage. It can often be that sake with quite different outcomes is brewed from the same raw rice. Generally the taste of sake is lighter, subtler and less acidic than the taste of wine.
Do you drink sake in a different way after your research?
Only with the highest respect. I have worked once only for one hour in a brewery and it convinced me that the people who are producing sake will be really tired in evening indeed.
In your photographs one sees that making sake is a handcraft carried out by a lot of people. What is the secret of making sake of high quality for you?
Carefulness and attention for every detail. There are so many possibilities for making a wrong decision, and so many opportunities for a wrong turn with bad consequences. So there are many steps which are required for every bottle of sake becoming a success.

In the background of your pictures, one can see modern buildings and technical facilities as well. How did the Japanese people preserve their craft from automatization?
Simply with more work. The technical aid only makes the process more simple. The sake brewing is still a question of work, love for the rice and the end product and commitment. Even the biggest and most automated industrial breweries which produce thousands of litres of sake every year employ a toji who decides if a sake is ready.
What can we learn from the work in a sake brewery?
There is still space for outstanding products, even in our contemporary world, where everything is getting cheaper. So handmade products, which are produced with love and care will still survive. One has to remember that in the end, all wonderful outcomes of human stories are a result of teamwork.
In cooperation with ausstellungsraum EULENGASSE
Wednesday, May 30 – Sunday, June 10
ausstellungsraum EULENGASSE
Vernissage: Wednesday, May 30, 19:00
Opening Hours
Thursday 17:00 – 21:00
Friday 15:00 – 18:00
Saturday and Sunday 15:00 – 19:00
Free Entrance
Further Information about Matthieu Zellweger: matthieuzellweger.com
Deutsche Übersetzung

In Japan ist Sake nicht einfach nur ein Getränk. Keine Shinto-Zeremonie ohne Sake als Weihegabe. Kein Festessen ohne einen Becher der alkoholischen Flüssigkeit. Ihren Feierabend vertreiben sich die Geschäftsmänner gerne mit Sake und Snacks in einer der vielen Izakaya, kleinen traditionellen Gegenstrombetrieben, die sich auf den Ausschank des klaren bis milchig-trüben Getränks spezialisiert haben. Für Touristen gilt eine Flasche Sake schon längst als zwingendes Souvenir aus dem Land der aufgehenden Sonne. Aus gutem Grund, denn laut Fotograf Matthieu Zellweger ist die “Kultur der Schönheit” typisch für das Land. Sake ist dafür als hochwertiges, handwerkliches Produkt ein perfektes Beispiel. Es zeigt die besondere Sorgfalt, die auch in den alltäglichen Dingen steckt. Der Schweizer Fotograf hat für sein Foto-Projekt “The Art of Sake Brewing” verschiedene japanische Sake-Brauereien besucht und gewährt mit seinen Bildern einen einzigartigen Einblick in dieses jahrhundertealte Handwerk.
Zum Thema Japan, Sake und der besonderen Sorgfalt, die in der Herstellung des Getränks steckt, hat uns Matthieu Zellweger einige Fragen beantwortet.
Sie haben Japan bereist und bereits mehrere Fotoserien zu dem Land veröffentlicht. Was fasziniert Sie an Japan und seiner Kultur so sehr?
Japan ist im Allgemeinen ein faszinierendes Land. Nirgends ist es aber mehr faszinierend als bei der Kultur der Schönheit. Auch alltägliche Gegenstände sind schön, und es befindet sich so viel Sorgfalt in den Gegenständen und auch in allen anderen Produkten, dass ich einfach von jeder Ecke des Landes sehr beeindruckt bin.
Können Sie sich noch an Ihren ersten Schluck Sake erinnern?
Ja, sehr gut. Das war in einer Straße in Kanazawa und eine Brauerei verteilte kleine Flaschen – wahrscheinlich eine Werbung für ein neues Produkt. Ich habe es probiert und es hat mir gar gar nicht gefallen. Ich hatte den Eindruck, es sei ein Getränk, das aus Staub hergestellt wurde…
Was unterscheidet Sake von anderen, im Westen häufiger konsumierten alkoholischen Getränken?
Sake ist sehr komplex herzustellen, und benötigt sehr viel Handarbeit. Die Kompetenz der Leute in der Brauerei hat einen sehr großen Einfluss auf den Geschmack des Getränkes. Es kann häufig so sein, dass der gleiche rohe Reis zu Sake mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen gebraut wird. Generell ist der Geschmack von Sake leichter, feiner und weniger sauer als beispielsweise Wein.
Trinken Sie Sake nach ihren Recherchen nun auf eine andere Art?
Nur noch mit höchstem Respekt. Ich habe einmal, nur für eine Stunde, in einer Brauerei gearbeitet, und es hat mir bestätigt, dass die Leute, die Sake herstellen, am Abend sicherlich sehr müde sind…
Auf Ihren Bildern sieht man, dass Sake-Brauen von vielen Menschen verrichtete Handarbeit ist. Was ist Ihrer Meinung nach das Geheimnis für die Herstellung eines besonders hochwertigen Sake?
Sorgfalt und Perfektion bei jedem Schritt. Es gibt so viele Möglichkeiten, eine falsche Entscheidung zu treffen, und so viele Gelegenheiten etwas falsch zu machen. Deswegen gibt es einfach sehr viele Schritte, die nötig sind, damit jede gebraute Flasche Sake ein Erfolg wird.
Im Hintergrund Ihrer Bilder erkennt man auch moderne Bauwerke und technische Hilfsmittel. Wie haben die Japaner ihr Handwerk vor der Automatisierung bewahrt?
Schlichtweg mit mehr Arbeit. Die technischen Hilfsmittel vereinfachen nur die Prozesse. Es ist immer noch eine Frage von Arbeit, Liebe für Reis und das Endprodukt und Engagement. Auch die größten, automatisiertesten, industriellen Brauereien, die jedes Jahr tausende Liter von Sake herstellen, haben einen Toji (Anm. der Redaktion: Toji bezeichnet den Braumeister des Hauses, der für für die Produktion und den Personaleinsatz der Brauarbeiter zuständig ist) angestellt, der mitteilt, wann ein Sake schließlich fertig ist.
Was können wir von der Arbeit in einer Sake-Brauerei lernen?
Es gibt immer Platz für hervorragende Produkte, auch in unserer heutigen Welt, in der alles günstiger produziert wird. Handgearbeitete Produkte, die mit Liebe und Sorgfalt hergestellt worden sind, werden überleben. Man muss sich vor Augen führen, dass schlussendlich, alle merkwürdigen Ergebnisse menschlicher Geschichten Teamwork sind.
Während des 18. Nippon Connection japanisches Filmfestival zeigen wir eine Ausstellungen mit den Bildern des Fotoprojekts “The Art of Sake Brewing”. Außerdem präsentieren wir mit einer Auswahl an Bildern der Reihe „Japan My Japan“ außergewöhnliche Impressionen der japanischen Gegenwartsgesellschaft.
In Kooperation mit dem ausstellungsraum EULENGASSE
Mittwoch 30.5. – Sonntag 10.6.
ausstellungsraum EULENGASSE
Vernissage: Mittwoch 30.5. 19:00 Uhr
Öffnungszeiten
Donnerstag 17:00 – 21:00 Uhr
Freitag 15:00 – 18:00 Uhr
Samstag und Sonntag 15:00 – 19:00 Uhr
Eintritt frei
Weiter Informationen zu Matthieu Zellweger: matthieuzellweger.com