(インタビューの日本語版は以下をご覧ください。)
(Deutscher Text siehe unten.)
Her graduation project The Duckling was presented at 11th Nippon Connection Film Festival. This year Sayaka Ono delivers the opening movie of our new section NIPPON DOCS: Love and Wolbachia. She will be presenting the international premiere in person at May 29.
When and how did you first get into filmmaking?
When I was a film student, there was a time I almost got torn apart by controversies within my family. It was then, at the age of 20, that I made my family and myself into a movie, while writing my very own theme into an original script. This movie with the title Ahiru no ko was screened at Nippon Connection in 2011.
Where did you get the idea for your latest film?
I got the idea for the title Wolbachia when I listened to a song called Bacteria by the indie band MILKBAR from Kyoto and thought that it went really well with the movie. Because it was at a time, during which I worried how to express myself within the movie regarding gender, I googled “gender and bacteria”, and as I did so, what I found were the parasitic bacteria wolbachia. I found out that there was an ecosystem of bacteria, that when they live on an insect, change their host’s gender from male to female and I aimed for a universe, in which various different genders fuse as possibilities for human nature/sexuality.
What was the biggest challenge while making your latest film?
I tried to assimilate to the cast and the closer I got to them, the more my own gender turned upside down.

What is the difference of addressing a certain topic in a documentary style rather than in a live action film?
Regarding live action movies, viewing images on a worldwide scale, quality and high production costs are required, but due to my new work, I got to understand that even if I’m the one filming and paying for it out of my own pocket, even if the staff consists only of myself alone, a documentary can be brought close to completion.
What do you think is a characteristic quality of current Japanese cinema?
There are probably a lot of anime movies and love stories. Lately, opportunities for the works of young directors to be shown have increased. Movies that become hits continue to fill the theaters, but because all other movies can’t even fill up half of the theaters’ seats, I think that it is a very severe environment.
Do you think there is a difference between the Japanese and western audience?
This is my first screening overseas. I’m looking forward to the reactions.

Do you have an all-time favorite film, and if yes, is there a particular reason why it’s your favorite?
Talking about recent movies, it would be Shape of Water. The staging of the water scenes was wonderful and I cried at the scene in the repertory cinema, in which the merman draws himself up to his full height. I also liked that the end wasn’t a happy ending at all.
Who is the filmmaker that influenced you the most?
I’m influenced by all films and filmmakers.
What are you working on now? What will be your next film?
I’m writing a novel at the moment. It’s about a topic I haven’t tackled before and I don’t know when it will be finished.
Have you ever been to Germany before, and if so, what was your favorite/strangest/funniest experience?
When I was still a film student, I went on a Europe trip with my family. I drank my fill of beer and ate sausages in Munich, and I also made an impromptu request to a band: The Japanese song Ue o muite arukō (alternative title: Sukiyaki, English translation: I look up as I walk). I can’t forget the image of my father conducting along to the music. Just that day, it was my father’s birthday and the day became a precious memory for my family.
Love and Wolbachia by Sayaka ONO, Blu-Ray, 94 Min., OmeU
Tuesday, May 29, 19:45, Naxoshalle Kino. Buy Tickets here.

Auf dem 11. Nippon Connection Filmfestival haben wir ihre Abschlussarbeit The Duckling gezeigt. Dieses Jahr liefert Sayaka ONO mit ihrem zweiten Werk Love and Wolbachia den Eröffnungsfilm zu unsere neuen Sektion NIPPON DOCS. Sie wird die internationale Premiere am 29. Mai persönlich vorstellen. Im Interview verrät sie, wie sie die Idee zu ihrem letzten Film bei Google gefunden hat und was es mit dem titelgebenden Bakterium Wolbachia eigentlich auf sich hat.
Wann und wie kamen Sie dazu Filme zu machen?
In meiner Zeit als Student an der Filmhochschule, gab es eine Zeit, in der mich die Auseinandersetzungen innerhalb meiner Familie fast zerrissen hätten. Damals, im Alter von 20, verarbeitete das Verhältnis von mir und meiner Familie in einem Film, während ich an einem Drehbuch mit einem ganz eigenen Thema schrieb. Dieser Film mit dem Titel Ahiru no ko wurde auf dem Nippon Connection Filmfestival 2011 gezeigt.
Wie haben Sie die Idee für Ihren aktuellen Film bekommen?
Ich bekam die Idee für den Titel Wolbachia als ich mir einen Song namens Bacteria von der Indie Band MILKBAR aus Kyoto anhörte und mir dachte, dass es ziemlich gut zu dem Film passen würde. Weil das eine Zeit war, in der ich darum besorgt war, wie ich mich in Bezug auf Geschlecht und Identität selbst zum Ausdruck bringen könnte, googelte ich “geschlecht und Bakterium” und stieß dabei auf das parasitäre Bakterium Wolbachia. Ich fand heraus, dass es ein bakterielle Ökosystem gibt, das, wenn es auf einem Insekt lebt, das Geschlecht des Wirts von männlich zu weiblich ändert. Ich strebte nach einem Universum, in dem zahlreiche unterschiedliche Geschlechter als Möglichkeiten für die menschliche Natur/Sexualität verschmelzen.
Was war die größte Herausforderung während der Arbeiten an Ihrem aktuellen Film?
Ich versuchte mich den Protagonisten anzupassen und je näher ich ihnen kam, desto mehr stellte sich mein eigenes Geschlecht auf den Kopf.
Worin liegt der Unterschied ein bestimmtes Thema in einem Dokumentarfilm oder in einem Spielfilm zu behandeln?
In Bezug auf Spielfilme benötigt es Qualität und hohe Produktionskosten um Bilder in einer globalen Größenordnung zu sehen. Aber durch meine neue Arbeit habe ich verstanden, dass selbst wenn ich diejenige bin, die dreht und dafür aus der eigenen Tasche bezahle, selbst wenn die Crew nur aus mir selbst besteht, kann so ein Dokumentarfilm nahezu komplett fertigstellt werden.
Was denken Sie ist eine charakteristische Eigenschaft des aktuellen japanischen Kinos?
Es gibt mit Sicherheit viele Anime-Filme und Liebesgeschichten. In letzter Zeit haben sich die Möglichkeiten für junge Regisseure erweitert, ihre Werke zu präsentieren. Filme, die Hits werden, füllen weiterhin die Kinos, aber da alle anderen Filme haben Schwierigkeiten dabei, nur die Hälfte der Säle zu füllen. Ich denk, dass es eben diese Werke zurzeit sehr schwer haben.
Denken Sie, dass es einen Unterschied zwischen dem japanischen und dem westlichen Publikum gibt?
Das wird meine erste Vorführung im Ausland sein. Ich bin auf die Reaktionen gespannt.
Haben Sie einen absoluten Lieblingsfilm, und falls ja, gibt es einen besonderen Grund warum er Ihr Favorit ist?
Wenn wir über aktuelle Filme sprächen, wäre es Shape of Water – Das Flüstern des Wassers. Die Inszenierung der Szenen im Wasser war traumhaft und ich habe bei der Szene im Kino weinen müssen, in der der Wassermann sich in seiner vollen Größe aufstellt. Außerdem gefiel mir, dass das Ende in überhaupt kein Happy End war.
Welcher Regisseur hat Sie am meisten beeinflusst?
Ich werde von ALLEN Filmen und Filmemachern beeinflusst.
Woran arbeiten Sie aktuell? Können Sie uns etwas zu Ihrem nächsten Film erzählen?
Ich schreibe momentan an einem Roman. Er behandelt ein Thema, das ich bisher noch nicht angegangen bin und ich weiß noch nicht, wann er fertig sein wird.
Waren Sie schon einmal zuvor in Deutschland und falls ja, was war ihr schönstes/merkwürdigstes/lustigstes Erlebnis?
Als ich noch Student an der Filmhochschule war, habe ich mit meiner Familie eine Europa-Tour gemacht. In München trank ich mein Bier und aß Würstchen und ich habe eine Band spontan nach einem Lied gefragt: Der japanische Song Ue o muite arukō (Alternativetitel: Sukiyaki, Übersetzt: Ich schaue nach oben, während Ich gehe). Ich werde die Umrisse meines Vaters nie vergessen, wie er zur Musik dirigierte. Dieser Tag war sein Geburtstag und er wurde zu einer kostbaren Erinnerung für meine Familie.
Love and Wolbachia von Sayaka ONO, Blu-Ray, 94 Min., OmeU
Dienstag, 29.Mai, 19:45 Uhr, Naxoshalle Kino. Tickets kaufen
7、日本人の観客と欧米人の観客の反応には違いがあると思われますか?今回が初めての海外上映となります。反応が楽しみです。
8、一番好きな映画がありましたら教えてください。また、その理由は何ですか?
最近だと「シェイプ・オブ・ウォーター」。
9、これまで一番影響を受けられた監督・映画人は誰ですか?すべての映画や映画人に影響を受けています。
10、現在のプロジェクトは何ですか? 次の作品の構想はありますか?