(Deutsche und Japanische Originalversion unten)
In Japan, koi fish are traditionally considered to bring good luck. Many people decorate their houses in May with big koi flags (“koinobori”). Hisa ENOMOTO and Mamie Zauner from Kokemoos e.V. create colorful flags for a good purpose! At the 18th Nippon Connection Film Festival visitors will have the chance to create their own self-made flags. Mrs. ENOMOTO tells us in an interview a little bit about the colorful handicraft and their backgrounds.
Can you remember your first self-made Koinobori?
I made my first Koinobori together with some pupils at a workshop at school out of leftovers of cloth. As I am an artist, I created things out of cloth many times before, so this was really fun for me. On top of that, the many ideas of the pupils had a very positive influence on me.
You made your first Koinoboris to express solidarity with the victims of the Fukushima catastrophe. How did the idea to found the organization kokemoos emerge out of that?
While I was developing the concept kokemoos the Fukushima catastrophe suddenly happened. As I was in Japan at that time, I was in Fukushima several times to help as a volunteer. When I was later in Vienna, I tried to consider ways I could still help despite being far awar. At that time I got to know two artists who had the original idea for the Koinobori project. So it came to this collaboration at the Koinobori project from Vienna and Tohoku for those who affected by the catastrophe. I had heard that you can get financial support for projects as an organization and so it happened that – together with the friends I started this project – I founded the organization kokemoos.
About the concept of kokemoos: Kokemoos is a compound word where koke means moss in Japanese, “moos” means moss in German, and it sounds like “tell” in Japanese. Moss needs enough warmth and moisture to grow. Through this network I had the opportunity meeting people of different cultures and fields, exchange opinions, and by doing this teamwork learning to understand more about myself and even more about others and broaden my own horizon.
Industry, agriculture, nationality and nation; kokemoss connects people across different fields and cultures. By having this exchange one gets to know more about others and starts thinking about oneself and recognizes things about your own particularities and possibilities. The project is the occasion for changing and developing. One starts thinking more about the importance of certain things. New ideas are being developed for dealing with ways of recycling. It is a place where various plans, conceptions and countermeasures as well as the way to realizing them can be found. Support by the participants and club-members (e.g. translations, the possibility for homestay, guides, help for planing) will also be offered.
The koi is a symbol for healthy and powerful growth. But it can also swim against the current. Why does he fit so well as a symbol for your project?
Since 2014, we have been taking part in the Balsam project, which supports refugees from Syria and organizes workshops. The pain and sufferings of the people affected by the catastrophes was a very tough experience. But like the koi who keep jumping up the current, one tries to overcome difficult and sad events, and that unites all humans. Even in Vienna there are many children and adults who have to live with different problems. But how can we make ourselves overcome that? I ask that of the children or participants [of my workshops]. In regard to that (I realized that at a certain point in my project), I tell them that when people are in trouble and you give hope and joy to them (e.g. with words like „You can make it!“), you will feel even more courageous not lonely anymore. So you can give courage to others, too. At the same time you gain courage as well when you think about encouraging others, and your own problems feel less awful. The koi is a symbol for life, and so this became a diverse project.
Which goal that you achieved with your organization are you proud of the most?
People of different cultures and fields come together and as part of the project you do not just talk with others, but also work together. With that goal, an even stronger connection and a deeper understanding emerges. I myself learned a lot by exchanging ideas with people from different fields and was able to make many connections. And for this I am very grateful!
What can children be excited about in your workshop at the Nippon Connection Film Festival?
On crafting original koinobori. Let us make koinobori that create joy to everybody!
Koinobori-Workshop von Hisa ENOMOTO und Mamie Zauner
Workshop deutscher Sprache.
Sonntag, 3. Juni, 12:00 Uhr, Mousonturm Studio 3. Tickets kaufen
Der japanische Koi-Karpfen gilt in Japan traditionell als Glücksbringer. Vielerorts schmücken im Mai große Koi-Fahnen (sogenannte „Koinoboris“) die Häuser. Hisa ENOMOTO und Mamie Zauner von Kokemoos e.V. basteln die farbenfrohen Fahnen aus Stoff für einen guten Zweck. Auf dem 18. Nippon Connection Filmfest haben Besucher die Möglichkeit vor Ort selbstgebastelte Fahnen zu kreieren. Frau ENOMOTO erzählt uns im Interview ein wenig über die kunterbunte Bastelei und deren Hintergrund.
Können Sie sich noch an ihren ersten selbst gebastelten Koinobori erinnern?
Meinen ersten Koinobori habe ich gemeinsam mit Schüler*innen aus Stoffresten gemacht bei einem Workshop in einer Schule. Da ich als Künstlerin selbst oft Dinge aus Stoff mache, hat mir das sehr viel Spaß gemacht. Außerdem hatten die zahlreichen Ideen der SchülerInnen einen sehr positiven Einfluss auf mich.
Die ersten Koinoboris bastelten sie, um Solidariät mit den Betroffenen der Katastrophe von Fukushima auszudrücken. Wie entstand daraus die Idee, den Verein kokemoos zu gründen?
Während der Zeit, in der ich das Konzept für kokemoos entwickelte, ereignete sich die Katastrophe in Fukushima. Da ich damals gerade in Japan war, war ich auch einige Male in Fukushima, um dort als Freiwillige auszuhelfen. Weil ich aber eigentlich in Wien lebe und von dort aus nicht so einfach helfen konnte, hatte ich überlegt, was ich von Wien aus tun könnte. Damals habe ich dann zwei Künstlerinnen kennengelernt, die die Grundidee für das Koinobori-Projekt hatten. So kam es zu der gemeinsamen Arbeit am Koinobori-Projekt von Wien und von Tohoku aus, für diejenigen, die von der Katastrophe betroffen waren. Ich hatte davon gehört, dass man als Verein für Projekte finanzielle Unterstützung erhalten kann und so ergab es sich, dass ich zusammen mit den Freunden, mit denen ich das Projekt begonnen hatte, den Verein kokemoos gründete.
Über das Konzept von kokemoos: Kokemoos setzt sich zusammen aus dem japanischen Wort koke, das Moos bedeutet, und selbigem Wort im Deutschen. Moos (beziehungsweise môsu) heißt außerdem auf Japanisch “erzählen”. Das Moos erzählt; es kann sich nur durch genug Wärme und Feuchtigkeit ausbreiten. [Dies ist das Leitmotiv des Vereins.]
Durch dieses Netzwerk habe ich die Gelegenheit, Menschen verschiedener Kulturen und aus unterschiedlichen Feldern zu treffen, mit ihnen Meinungen auszutauschen, durch die Teamarbeit Verständnis für mich und sogar mehr noch für andere zu gewinnen und so meinen Horizont zu erweitern.
Kunst, Musik, Literatur, Essen, Erziehung, Industrie, Landwirtschaft, Nationalität und Nation. Über die Grenzen verschiedener Felder und Kulturen hinweg, verbindet kokemoos Menschen. Durch diesen Austausch lernt man andere kennen und denkt auch über sich selbst nach und man bemerkt Dinge in Bezug auf seine eigenen Besonderheiten und Möglichkeiten. Das Projekt ist Anlass für Veränderung und Entwicklung. Man denkt über die Wichtigkeit von Dingen nach. Es werden Ideen entwickelt für Vorgehensweisen beim Recycling, die den Kreislauf der Dinge miteinbeziehen. Es ist ein Ort, an dem vielfältige Pläne, Konzeptionen und Gegenmaßnahmen, sowie der Weg zu deren Verwirklichung ausfindig gemacht werden. Unterstützung durch Teilnehmer und Fördermitglieder (z.B. Übersetzungen, die Möglichkeit bei Mitgliedern zu übernachten, Führungen, Hilfe bei der Planung) wird ebenfalls angeboten. Dadurch treffen viele unterschiedliche Leute aufeinander und es ergibt sich ein Kreislauf, indem Menschen miteinander verbunden werden.
Der Koi gilt als Symbol für gesundes, kraftvolles Wachstum. Er kann aber auch gegen den Strom schwimmen. Warum eignet er sich als Symbol so gut für Ihr Projekt?
Seit 2014 nehmen wir am Balsam-Projekt, das Flüchtlinge aus Syrien unterstützt, teil und veranstalten in diesem Rahmen Workshops. Der Schmerz und das Leid der von Katastrophen und dem Krieg betroffenen Menschen waren natürlich für mich sehr heftig. Aber so wie die Koi, die gegen den Strom einen Wasserfall hinaufspringen, versucht man im Alltag schwierige und traurige Dinge zu überwinden und dies ist allen Menschen gemeinsam. Auch in Wien gibt es viele Kinder und Erwachsene, die immer wieder mit verschiedenen Probleme leben müssen. Aber wie können wir es schaffen, das zu überwinden? Das frage ich die Kinder oder Teilnehmer [meiner Workshops]. Dazu sage ich ihnen (das habe ich durch das Projekt irgendwann bemerkt), dass man, wenn man Personen, die in Schwierigkeiten sind, Hoffnung und Freude gibt (zum Beispiel mit den Worten „Du schaffst das bestimmt!“), sich auch selbst mutiger und nicht mehr allein fühlt. So kann man dann auch den anderen Mut geben. Gleichzeitig bekommt man auch selbst Mut, wenn man trotz eigener Schwierigkeiten daran denkt, andere zu ermutigen und die eigenen Probleme wirken weniger schlimm. KOI ist ein Symbol für das Leben, und ist so zu einem sehr vielfältigen Projekt geworden.
Auf welches Ziel, das Sie mit ihrem Verein erreicht haben, sind Sie besonders stolz?
Menschen verschiedener Kulturen und Bereiche kommen zusammen und durch das Projekt unterhält man sich nicht nur miteinander, sondern arbeitet auch tatsächlich zusammen. Mit dem Ziel, dass daraus eine noch stärkere Verbindung und ein noch tieferes Verständnis entsteht, habe ich selbst durch den Austausch mit Menschen aus unterschiedlichen Bereichen einiges gelernt und verstanden und konnte viele Verbindungen knüpfen. Dafür bin ich sehr dankbar!
Auf was dürfen sich die Kinder bei Ihrem diesjährigen Workshop auf dem Nippon Connection Filmfestival freuen?
Darauf, dass wir gemeinsam originelle Koinobori anfertigen. Lasst uns Koinobori basteln, die allen gute Laune machen!
Koinobori-Workshop von Hisa ENOMOTO und Mamie Zauner
Workshop deutscher Sprache.
Sonntag, 3. Juni, 12:00 Uhr, Mousonturm Studio 3. Tickets kaufen
初めて作った鯉のぼりの事は覚えていますか?
拠点がウィーンなことから、日本を離れるとそう簡単に片付けのお手伝いに行けないし、そのころ知り合った鯉のぼりプロジェクトのもとの案を持っていた作家さんとの共同プロジェクトを始める事になっていたのもあり、そこにウィーンから何か支援する形のものが出来ないか、と今の形に発展していきました。
団体としていくことは、プロジェクト助成金応募などにも有利と聞き、当初一緒にプロジェクトを始めていた仲間と、ネットワーク機関 コケ申す。 を設立する事になりました。
コケ申す。コンセプト:
鯉は力強く滝の流れに逆らい泳ぐ健やかな成長のシンボルとされていますが「鯉」はこのプロジェクトの理念とどのように一致しますか?
「コケ申す。」で成し遂げた目標の中で特別誇りに思うものはありますか?
と言う目標から 私自身もさまざまな分野の方々との交流と通して学ばせてもらったこと、理解につながった事が、さまざまなつながりを持たせてもらっていることに感謝しています。
ニッポンコネクションに来る子供達に一言お願いします。